Heidenhaus Münster
2012 bis 2014 (1448)
- Beschaffung:
- Direktauftrag
- Auszeichnung:
- Best Architects Award 2016 in Gold; Sonderpreis Energie 2016
- Leistungsphasen:
- 1 bis 5
- Schutzstatus:
- erhaltenswert
- Begleitung:
- Klaus Troger, Kantonale Denkmalpflege
- Konstruktion:
- Holzblockbau / Riegelbau
- Material:
- Lärche / Fichte
Materialgerechtigkeit | Das Heidenhaus in Münster aus dem Jahre 1448 zeugt eindrücklich davon, wie ein Haus, welches nach höchstem handwerklichen Geschick und einer materialgerechten Bauweise errichtet wurde, weit über 500 Jahre bestehen konnte.
Intervention | Bei dessen Sanierung wurden die Qualitäten der bestehenden Struktur unterstrichen und sinnvoll ergänzt. Die Anbauten, welche über die Jahre hinzugekommen waren, durften einer neuen Riegelkonstruktion weichen. Innen wurden die alten Blockbauwände wo möglich freigelegt und gereinigt. Bei der Entfernung der bestehenden Wandverkleidungen kam die eine oder andere Überraschung ans Tageslicht, die von der langen Geschichte des Hauses erzählte.
Typologie | Wichtig war es insbesondere, die typische Gliederung von Vorder- und Hinterhaus sichtbar zu machen. Aus diesem Grund wurden die Räume im Hinterhaus mithilfe von Einbaumöbeln zoniert, sodass ein fliessender Raumeindruck entstehen konnte.
Giltsteinöfen | Im Zentrum manifestieren sich die beiden Giltsteinöfen, welche aufwendig saniert wurden. So kann man sich auch heute wieder an der wohligen Wärme und dem dumpfen Knistern des Feuers erfreuen. Eine weitere Heizung gibt es nicht im Haus. Das Warmwasser bereiten Sonnenkollektoren auf.
Material | Der Innenausbau ist in Fichte gefertigt – als bewusster Kontrast zu den dunklen Blockbauwänden. Eine Ausnahme bildet die Küche, welche wie eine Kommode in den Raum gestellt wurde. Aussen dominiert das beständigere Lärchenholz. Sägerohe Bretter sind in ihrer maximalen Breite stumpf gestossen und deren Fugen mit einer Deckleiste geschlossen. Diese Vielschichtigkeit wurde auch für die Innenverkleidungen gewählt. Dadurch erhalten die neuen Flächen eine Tiefe, wie diese im furchigen und unebenen Altholz ebenfalls zu finden ist. Das untypische Blechdach konnte durch ein traditionelles Schindeldach ersetzt werden.
Das Haus schenkt nun wieder mehreren Generationen Schutz und Raum.