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Alphütte Herti Emmetten

2019 bis 2023 (1824)

Beschaffung:
Direktauftrag
Zusammenarbeit:
Lauber Ingenieure, Luzern
Schutzstatus:
denkmalgeschützt
Konstruktion:
Holzbauweise
Karte

Ort | Die Hertihütte befindet sich auf der Alp Rinderbühl. Früher wurde auf allen Emmetter Alpen Kühe gesömmert und aus der Milch Spalenkäse und Butter hergestellt. Seit etwa 1960 wurde Rinderbühl dem «Tourismus geopfert». Nach der Erschliessung der Alp mit Strasse, Gondelbahn und der Errichtung von Skiliften entstanden auf den Weideflächen diverse Ferienhäuser. Einige Alphütten wie die Grotzenhütte, Stockhütte, und das Kalthüttli bestehen nicht mehr bzw. sind zu Ferienhäusern umgebaut worden. Die Käppeli- und Hertihütte wurden davon verschont. Die Herti wurde noch bis 1984 als Rinderalp genutzt. Ein Speicher, welcher etwas unterhalb der Hütte stand, besteht nicht mehr.

Nutzung | Bei der Alphütte handelt es ich um einen Vielzweckbau. Er besteht aus einem firstparallelen Stall, einem Sennereiraum sowie einer Stube. Die Schlafkammer befindet sich unter dem Dach, über der Stube und dem Stall an der Giebelseite Nordost. Die Alphütte wird künftig temporär als Freizeit- und Wochenendunterkunft genutzt. Um die Hütte den heutigen Bedürfnissen anzupassen, wird sie zusätzlich zur besehenden Stube, dem Sennereiraum und der Schlafkammer um eine einfache Nasszelle ergänzt. Der Stall wird neu als Abstellraum und Brennholzlager genutzt und wird nicht beheizt.

Eingriffe | Der bestehende Blockbau, das Dach und der Natursteinsockel werden in Stand gestellt. Dabei werden morsche Hölzer ersetzt und fehlende Steine ergänzt. Das bestehende und nur noch teilweise erhaltene Fassadenkleid wird erneuert – im «Wohnteil» mit einem Schindelschirm, im Stallteil mit einer vertikalen Bretterschalung. Für die Eindeckung des Daches, werden die bestehenden «Sinusbleche» wiederverwendet. Die Dachentwässerung erfolgt wie bisher ohne Dachrinne durch Versickerung. Die Öffnungen für Fenster und Türen bleiben auf den Seiten Nord, Ost, und West bestehen. Die fehlenden Fenster- resp. Türpfosten werden bei allen Öffnungen ergänzt. An der Südseite wird die bestehende Öffnung im Sennereiraum vergrössert und im Dachgeschoss eine neue Öffnung für die Nasszelle erstellt.
Nebst der Feuerstelle welche instand gestellt wird, wird dem Sennereiraum eine Wasserstelle sowie ein zusätzliches Herdfeuer hinzugefügt. Die beiden Feuerstellen werden durch den neuen Kaminzug entraucht. Das Kamin für das Heizfeuer in der Stube wird ersetzt. Die Deckenbalken im Stall, werden zur Entlastung, neu von zwei Stützenreihen getragen.

Die Umgebung der Hütte wird nahezu im heutigen Zustand belassen. Einzig der Zugang zur Aussentreppe wird mit Flusskiesel befestigt.

Im Innern bleiben die Oberflächen (grösstenteils Blockbau) samt ihrer Patina erhalten. Insgesamt soll die Hütte ihren einfachen, spartanischen Charakter beibehalten.

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