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Goldmattweg Sarnen

2021 bis 2023

Beschaffung:
Direktauftrag
Zusammenarbeit:
Marc Eggimann, Sarnen
Konstruktion:
Vollholzbau
Material:
Weisstanne, Fichte, Esche, Lärche, Lehm
Karte

Ort | «Wo lagen die baulichen Schwerpunkte der beginnenden Hochkonjunktur? Ein Blick auf die Karte mit den baulichen Veränderungen, insbesondere für die Zeit von 1950 bis 1960, zeigt Neubauten in den Gebieten Goldmatt, Brunnmatt und Obere Allmend sowie im Feld und im Unterdorf entlang der Brünigstrasse. Dabei handelte es sich mehrheitlich um Ein- und Zweifamilienhäuser. Sie sind heute noch quartierprägend.» (Siedlungsentwicklung Dorf Sarnen, Verein Kulturlandschaft – Landschaft und Kultur in Obwalden)

In den Jahren 1970 bis 1980 verdichtete sich das Gebiet der Goldmatt weiter. Dies hält bis 1990 an. Heute präsentiert sich das Quartier als homogene Mischung von Neubauten und einigen wenigen älteren Häusern, welche den Baustil der jeweiligen Epoche anzeigen.

Absicht | Das bestehende Wohnhaus am Goldattweg 4 in Sarnen zeigt sich als einfaches gemauertes Wohnhaus mit Steildach. Durch seine bescheidene Grösse passt es sich sehr gut ins Quartier ein. Der Neubau übernimmt den ruhigen Ausdruck des bestehenden Gebäudes, führt diesen aber wieder näher an die ursprünglichen Obwaldner Bauernhäuser heran – wie sie einst ausserhalb vom Dorf zu finden waren.

Konzept | Zwei Lehmwände, jeweils gefasst von massiven Holzstützen, prägen die Mitte des Hauses. Zusammen mit der zentralen Erschliessungsschicht entstehen an den Gebäudeecken vier gleich grosse Kammern.
Eine verschränkte geradläufige Kaskadentreppe erschliesst die Geschosse. Diese einfache Struktur ermöglicht ein kompaktes und bescheidenes Gebäude. Durch die diagonalen Sichtbeziehungen durch das ganze Haus hindurch, entsteht trotzdem eine Grosszügigkeit und räumliche Vielfalt.

Gebäude | Durch ein Tor in der bestehenden umfassenden Gartenmauer gelangt man auf das Grundstück und ins Gebäude. Der zweigeschossige Eingangsraum ist mit einem Kachelofen bestückt, der das gesamte Haus beheizt. Auf gleicher Ebene befinden sich die Büroräume und der Wirtschaftsraum.

Hinter dem Holzvorhang führt eine Holztreppe in die oberen Geschosse. Küche und Wohnzimmer stehen sich diagonal gegenüber. Wie schon im bestehenden Gebäude, zeigt der Aussenraum Richtung Süden.
Die zweite Treppe führt schliesslich ins Dachgeschoss welches die Schlafzimmer beherbergt.

Das Untergeschoss wird minimal gehalten, um wenige Nahrungsmittel und Gartengeräte zu lagern. Dies nach dem Vorbild der Bauernhäuser. So ist der Keller auch nur über eine Aussentreppe erschlossen und liegt ausserhalb des Wärmedämmperimeters.

Materialisierung | Mit der Vollholzkonstruktion wird ein nachhaltiges und regionales Gebäude erstellt. Die Aussenwände bestehen aus zwei Massivholzscheiben à je 21cm. Diese werden innen sichtbar belassen und aussen mit einem Schindelkleid geschützt. So entsteht eine Aussenwand aus Obwaldner Mondholz ohne Leim und Kunststoff in einer Stärke von insgesamt 45cm. Die Schindeln wurden einzeln in japanischer Tinte getüncht. Durch ihre gespaltene Oberfläche weist jede Schindel einen leicht anderen Farbton und Glanz auf.

Das Holzhaus ruht auf einem Betonsockel welcher gestockt wird. Die Fenster, sowie die Rolläden sind ebenfalls aus Holz gefertigt und ermöglichen ein homogenes Bild im offenen und geschlossenen Zustand.
Wie das bestehende ist auch das neue Steildach mit Ziegeln eingedeckt. Die beiden Lukarnen werden in Blech gefasst. Zudem wird ein Teil der Dachfläche für die Gewinnung von eletrischer und thermischer Energie verwendet.

Umgebung | Auch in der Umgebung werden regionale Baustoffe eingesetzt. Der Vorplatz wird mit einer Guber Pflästerung gefestigt. Der Sitzplatz wird chaussiert. Die restlichen Flächen werden als Blumenwiese angesät. Heimische Sträucher und Bäume ergänzen die Bepflanzung, bieten Sichtschutz und wie bis anhin einen Nistplatz für die Vögel.

Die Mauer, welche das ganze Grundstück einfasst wird belassen, der bestehende Zaun wird repariert.

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